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„Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 22.10.2023, 22:03
von Carlo
Da es gerade im Sardinienforum ein Thema war wiederhole ich es hier auch noch einmal. Ich vermisse hinsichtlich Essen nicht viel auf Sardinien, eines aber sehr: deutsches Brot. Da meine Frau im Sommer nicht gerne backt, kaufen wir ab und zu in und um Ozieri das Brot von Franziska aus Tula
www.panesco.it
Auch im bei Brotbäckern bekannten Plötzblog ist sie bekannt und man erfährt mehr über sie
https://www.ploetzblog.de/detail/id=64e ... 66920390ee

Gruß Carlo

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 23.10.2023, 07:14
von Monte Nieddu
Im Sommer nicht zu backen, ist verständlich.
Auch jetzt noch steht unser Brot-Automat draußen, läuft aber mind. wöchentlich.

Mal sehen, ob wir es mal nach Tula schaffen.

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 23.10.2023, 10:43
von Salamaghe
Die Spinata di Ozieri ist in dem Buch ' Die besten Fladenbrote der Welt' von Lutz Geißler.
Oder auch auf Plötzblog von Lutz Geißler.
Ich backe nach ihm und ich bin ein wahrer Fan, da alles super klappt.
Habe gerade das Kartoffelbrot im Gärkorb :D
Im Sommer backe ich auch nicht, aber jetzt geht es wieder los.
Wenn wir mal in der Gegend von Tula, sind schaue ich dort mal vorbei. Sehr interessant.
Danke für den Link.

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 23.10.2023, 11:53
von Salamaghe
Habe dann doch mal ins andere Forum geschaut und jemand meinte dort...das langweilige nicht gesäuerte Weißbrot.
Das stimmt so nicht, denn die Italiener backen mit Lievito madre, einen festen Sauerteig.
In Nuoro kenne ich einen Bäcker der damit backt. Das Brot schmeckt sehr gut.
Auch Panettone wird damit gemacht.
Ich habe auch einen im Kühlschrank, da er mir besser gefällt als der "deutsche" Weizensauerteig.

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 23.10.2023, 17:50
von Carlo
Und für einen schmackhaften und vor allem gut verdaulichen Pizzateig ist lievito madre sowieso unverzichtbar.

Gruß Carlo

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 23.10.2023, 18:02
von Carlo
Salamaghe hat geschrieben: 23.10.2023, 11:53 Habe dann doch mal ins andere Forum geschaut und jemand meinte dort...das langweilige nicht gesäuerte Weißbrot.
Das stimmt so nicht, denn die Italiener backen mit Lievito madre, einen festen Sauerteig.
In Nuoro kenne ich einen Bäcker der damit backt. Das Brot schmeckt sehr gut.
Auch Panettone wird damit gemacht.
Ich habe auch einen im Kühlschrank, da er mir besser gefällt als der "deutsche" Weizensauerteig.
Wahrscheinlich kennt der oder die das Civraxiu nicht sondern nur das „schnelle“ Weißbrot mit Hefe zum Frühstück oder Pranzo - das schmeckt tatsächlich schon nach drei Stunden nur noch nach Stroh und lässt sich eigentlich noch nicht mal mit Toasten auffrischen. Das Civraxiu hingegen hält auch ein paar Tage. Leider gibt es auch hier mittlerweile „Imitate“ mit Backhefe.

Ab jetzt gibts aber wieder Selbstgebackenes aus dem Holzofen - meine Frau füttert schon fleißig den Sauerteig.

Gruß Carlo

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 23.10.2023, 19:46
von Luna sarda
In Camisa bei Castiadas gibt es eine sehr gute und auch mehrfach ausgezeichnete Bäckerei, die ein hervorragendes Civraxiu macht. Heute haben die Helfer bei der Olivenernte zu Schinken, Käse und dem Rest vom Schweinchen einen Riesen-Laib davon verzehrt.

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 24.10.2023, 10:23
von Karin
Ihr vergesst leider etwas, wenn ihr den Eindruck "das langweilige nicht gesäuerte Weißbrot" bemängelt: Woher soll der ganz normale Urlauber (wie auch wir) die Vielfalt der original sardischen Brote kennen? Selbst wenn wir in dem ein oder anderen Restaurant oder in kleinen "Tante-Emma"-Lädchen per Zufall sehr schmackhaftes Weißbrot bekamen, ahnten wir nicht, dass das eine gängige sardische Brotsorte sein könnte und keine Eigenrezeptur des Hauses.

Bis jetzt sind mir die Begriffe "lievito madre" und "Civraxiu" jedenfalls nicht untergekommen und ich bin sehr dankbar für eure Beiträge. In Zukunft können auch wir bei Einkäufen gezielt danach fragen. :D
Salamaghe hat geschrieben: 23.10.2023, 11:53 Auch Panettone wird damit gemacht.
Und jetzt, Jahre später, wird mir erst klar, WARUM Günthers Panettone so köstlich war. Überhaupt kein Vergleich mit dem pappigen Zeug, das ich bis dahin mit diesem Gebäcknamen in Verbindung brachte.

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 24.10.2023, 10:37
von Salamaghe
Seit dem ich letztes Jahr unsere Panettone mit Lievito madre selber gemacht habe, werde ich keine mehr kaufen.
Es ist schon aufwendig und mit Zeit verbunden, aber sehr spannend. Schon zu beobachten wie der Teig nur mit dem gesäuerten Anstellgut aufgeht, ist für mich schon faszinierend :lol:
Ich mache auch die kandierten Früchte und ein Orangenaroma selber. Keinerlei Chemie.
Nur die typischen Formen gibt es hier nur schwer. Komisch. Habe sie mir jetzt aus dem Internet bestellt.
Wenn es dann mal irgendwann kälter wird, kann es losgehen :D

Re: „Deutsches“ Brot auf Sardinien

Verfasst: 24.10.2023, 10:47
von Kröti
Zu dem Thema gab es beim NDR einen schönen Beitrag „Unser Brot“. In der Mediathek zu finden. Unter anderem wurde von Lutz Geißler auch Panettone gebacken. Ich war sehr erstaunt, wie schwierig der zu backen ist.