
Reservierung erforderlich. Wir haben über die Agencia La Nassa gebucht, ca. 60 Euro pro Person. Ansonsten auch direkt über www.scoprisardegna.com.
Los ging es morgens um 9 Uhr ab Stintino mit dem geschlossenen Traghetto bis zur Südspitze der Insel. Danach weiter mit dem Fuoristrada über die gesamte Insel mit Giuliana, einer sehr kompetenten und freundlichen Führerin. Ihr Kollege hat die englische Tour übernommen. Jeweils mit 6-8 Leuten im Landrover. Rückkehr nach Stintino gegen 17 Uhr mit viel zu vielen interessanten Eindrücken.
Wir haben an den verschiedensten Stellen der Insel Halt gemacht, um Tier- und Pflanzenwelt zu erkunden, u.a. in der ornithologischen Station, wo die Zugvögel beobachtet und registriert werden. Zeit für ein Bad und zur Besichtigung eines der ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisse bestand auch, was bei uns einen durchaus klaustrophobischen Eindruck hinterlies und daran erinnerte, dass es schon vor 40 Jahren in Europa unruhige Zeiten gab.
Giuliana hat uns dazu einige Hintergründe zur damaligen Situation in Italien erläutert, wer und warum dort inhaftiert war. Dagegen war Stuttgart Stammheim zu Zeiten der RAF eine Wellnessherberge.
Was insgesamt fraglich ist, wohin die Reise mit der Insel gehen soll. Sie steht unter der Verwaltung von DREI italienischen Behörden, was allein schon nichts Gutes bedeuten kann, da jede Verwaltung andere Prioritäten setzt. Viele Gebäude sind seit Schließung der Gefängnisse der Natur überlassen worden und verfallen. Mangels anderer Möglichkeit sollte man daran denken, ein Lunchpaket mitzunehmen, da es keine Kioske oder Restaurants gibt.
Flora und Fauna gedeihen prächtig ( u.a. die berühmten weissen Albino-Esel), aber es besteht auch ein historisches Interesse der Besucher am Erhalt der Gefängnisse und der Siedlungen für Verwaltung und Personal wie Cala Oliva. Die gesamten Besichtigungen und Exkursionen werden von privaten Unternehmen angeboten und von den Behörden mehr oder weniger geduldet. Natürlich gibt es aber auf L'ASINARA einen eigenen Aussenposten der Carabinieri, die aufpassen, dass sich alle an die Regeln halten.
Wir fanden die Exkursion sehr interessant und empfehlenswert, wobei die Nachsaison sicherlich dazu beiträgt. Insgesamt waren gestern rd. 80 Personen mit verschiedenen Agenturen unterwegs, die sich angesichts der Größe der Insel nicht auf den Füßen standen. Es besteht auch die Möglichkeit, mit dem Schiff die Insel aus einer anderen Perspektive kennenzulernen, für diejenigen, die nicht im Landrover durchgeschaukelt werde wollen.