Auswandern nach Sardinien?
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Auswandern nach Sardinien?
Für alle, die sich mit dieser Frage beschäftigen, hier ein kritischer Artikel aus der "Pecora Nera":
http://pecora-nera.eu/auswandern-nach-s ... realitaet/
http://pecora-nera.eu/auswandern-nach-s ... realitaet/
- Luna sarda
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Re: Auswandern nach Sardinien?
Alles richtig, was Pecora Nera schreibt - trotzdem; es ist wirklich schön auf der Insel, auch im Winter und bei Regen - solange man drinnen ein kuscheliges, warmes Plätzchen hat und nicht im Zelt wohnen muss. Und Hindernisse sind, wie überall auf der Welt, dazu da, überwunden zu werden!
L'abitudine è la più brutta delle malattie. Ti fa accettare di tutto, anche di non essere felice!
- Su Corvu
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Re: Auswandern nach Sardinien?
Den wohl wichtigsten Aspekt blendet der Artikel allerdings aus: Von welchem Einkommen kann ich auf der Insel meinen Lebensunterhalt bestreiten? Wenn ich dafür eine feste Arbeit haben muss: Welche beruflichen Kompetenzen habe ich, und werden die auf Sardinien überhaupt gebraucht? Kann ich angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in der Konkurrenz mit Einheimischen mir Hoffnung auf einen Arbeitsplatz machen?
Mir fiel der Entschluss, dauerhaft hier zu leben, leicht: Ich kannte die Insel seit fast drei Jahrzehnten, meine Frau stammt aus dem Dorf, in dem wir jetzt leben, und ich verfüge über eine ausreichende deutsche Rente, mit der wir hier im eigenen Haus gut leben können.
Mir fiel der Entschluss, dauerhaft hier zu leben, leicht: Ich kannte die Insel seit fast drei Jahrzehnten, meine Frau stammt aus dem Dorf, in dem wir jetzt leben, und ich verfüge über eine ausreichende deutsche Rente, mit der wir hier im eigenen Haus gut leben können.
- Luna sarda
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Re: Auswandern nach Sardinien?
Ich denke, die Mehrzahl derer, die auf die Insel übersiedeln, sind Rentner und weniger die Jüngeren, die noch arbeiten (außer sie können ihren Beruf via Internet ausüben ).
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Re: Auswandern nach Sardinien?
Ja schade eigentlich, denn irgendwann wir Sardinien eine überaltete Insel sein, wo nurmehr Pflegepersonal gefragt sein wird, was keineswegs abwertend gemeint ist. Ich habe größten Respekt vor allen pflegenden Menschen .Luna sarda hat geschrieben: ↑13.01.2020, 13:34 Ich denke, die Mehrzahl derer, die auf die Insel übersiedeln, sind Rentner und weniger die Jüngeren, die noch arbeiten (außer sie können ihren Beruf via Internet ausüben ).
Also, denke ich, dass man den Menschen die mit neuen Ideen auf die Insel kommen wollen, auch Mut machen sollte - denn im Endeffekt ist es eine
win win Situation (um mich mal in Neudeutsch auszudrücken) für alle, wenn die Insel durch jüngere Menschen und natürlich auch durch Kinder wieder mehr belebt wird.
Jeder dem es gelingt auf der Insel mit einer neuen Idee Fuß zu fassen und vielleicht damit auch einen neuen Arbeitsplatz schafft, sollte meiner Meinung in jeder Richtung unterstützt werden.
Viele werden es sicher nicht sein, also wird jegliche Kritik, dass die Insel dann von Auswanderern überschwemmt sein wird nicht wirklich zielführend sein.
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Re: Auswandern nach Sardinien?
Ich hatte gerade vor ein paar Tagen ein sehr gutes und informatives Gespräch mit einer sardischen Auswanderin (abgeschlossenes Hochschulstudium an der Uni Sassari), die seit 10 Jahren auf Fuerteventura lebt, erfolgreich arbeitet und jetzt dort ein Start-up-Unternehmen gegründet hat.
Meine erste Frage an sie war natürlich: "Warum nicht auf Sardinien, deiner wunderschönen Heimatinsel?" Sie sagte, es sei in Italien und besonders auf dem abgelegenen Sardinien ungleich schwerer als junge Unternehmerin Unterstützung zu bekommen und Fuß zu fassen. In Spanien gibt es da wohl wesentlich bessere Möglichkeiten, Quellen und Netzwerke. Dazu kommt, dass immer mehr italienische Rentner aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten in Bella Italia nach Spanien, ganz besonders auf die klimatisch vorteilhafteren Kanaren, auswandern und dort somit eine italienische Kundschaft generiert wird.
Ein Hoteldirektor meinte: "In ein paar Jahren wird der Bürgermeister unserer Gemeinde hier ein Italiener sein! Sie kaufen/bauen sich schöne Häuser, ziehen künftige Pizzerien-/Trattorien-Besitzer nach sich, die sich dann vor Ort selbständig machen, weil der Italiener einfach seine hausgemachte Pasta al dente etc. da haben möchte, wo er wohnt.
Diese Tendenzen waren mir vorher gar nicht so bewusst, regen aber, wie ich finde, schon zum Nachdenken an.
Exodus aus Sardinien/Italien? Oder einfach nur eine Art "Umverteilung" der arbeitenden Bevölkerung?
Quo vadis Sardinia?
Meine erste Frage an sie war natürlich: "Warum nicht auf Sardinien, deiner wunderschönen Heimatinsel?" Sie sagte, es sei in Italien und besonders auf dem abgelegenen Sardinien ungleich schwerer als junge Unternehmerin Unterstützung zu bekommen und Fuß zu fassen. In Spanien gibt es da wohl wesentlich bessere Möglichkeiten, Quellen und Netzwerke. Dazu kommt, dass immer mehr italienische Rentner aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten in Bella Italia nach Spanien, ganz besonders auf die klimatisch vorteilhafteren Kanaren, auswandern und dort somit eine italienische Kundschaft generiert wird.
Ein Hoteldirektor meinte: "In ein paar Jahren wird der Bürgermeister unserer Gemeinde hier ein Italiener sein! Sie kaufen/bauen sich schöne Häuser, ziehen künftige Pizzerien-/Trattorien-Besitzer nach sich, die sich dann vor Ort selbständig machen, weil der Italiener einfach seine hausgemachte Pasta al dente etc. da haben möchte, wo er wohnt.
Diese Tendenzen waren mir vorher gar nicht so bewusst, regen aber, wie ich finde, schon zum Nachdenken an.
Exodus aus Sardinien/Italien? Oder einfach nur eine Art "Umverteilung" der arbeitenden Bevölkerung?
Quo vadis Sardinia?

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- stella
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Re: Auswandern nach Sardinien?
AUSWANDERN - das hört sich immer so "entgültig" an und ich denke, es ist heute auch nicht mehr zeitgemäß.
Früher, als die Menschen in Europa durch Hungersnöte oder Kriege keine Zukunft und keine Lebensgrundlage mehr hatten, gab es als "Überlebensstrategie" oft nur noch die Möglichkeit entgültig auszuwandern.
Heute leben wir in einer globalisierten Welt und für junge Menschen ist es fast normal, wenn sie eine Zeit lang im Ausland arbeiten und dann auch wieder zurück kommen in ihr Heimatland.
Ich denke, man muss diese Form der "Auswanderung",als Lebens- und Arbeitsplatzwechsel sehen und auch als Bereicherungen seiner persönlichen Erfahrungen.
Wenn man danach feststellt, dass es einem im Heimatland doch besser gefällt, kehrt man eben zurück.
Dass Renter in südliche Gefielde ziehen, ist schon seit vielen Jahren so, aber ich habe auch festgestellt, das viele davon nicht alle Brücken einreißen und wenn es ihnen gesundheit nicht mehr so gut geht, kommen sie auch wieder nach Deutschland zurück.
Manche von ihnen haben nur eine kleine Rente, mit der es sich z.B. in Portugal, wo die Lebenshaltungskosten viel niedriger sind als in Deutschland, besser leben lässt.
Manchen tun "nur" die müden Knochen im kalten Deutschland weh und sie freuen sich an den milderen Wintertemperaturen im Süden.
Ich träume schon mein ganzes Leben davon mal am Meer zuwohnen. Leider habe ich es bisher nicht geschafft, diesen Wunsch real zu machen. Erst im Beruf Fuss fassen, dann Familie gründen und damit verbunden, mit Haus und Hof sesshaft werden. Dann werden die Eltern älter und bedürfen der Unterstützung und so blieben mir nur die Urlaube am Meer.
Wenn ich aber in wenigen Jahren in Rente gehe, möchte ich zumindest noch ein paar Jahre am Meer leben und das am liebsten auf Sardinien!
Früher, als die Menschen in Europa durch Hungersnöte oder Kriege keine Zukunft und keine Lebensgrundlage mehr hatten, gab es als "Überlebensstrategie" oft nur noch die Möglichkeit entgültig auszuwandern.
Heute leben wir in einer globalisierten Welt und für junge Menschen ist es fast normal, wenn sie eine Zeit lang im Ausland arbeiten und dann auch wieder zurück kommen in ihr Heimatland.
Ich denke, man muss diese Form der "Auswanderung",als Lebens- und Arbeitsplatzwechsel sehen und auch als Bereicherungen seiner persönlichen Erfahrungen.
Wenn man danach feststellt, dass es einem im Heimatland doch besser gefällt, kehrt man eben zurück.
Dass Renter in südliche Gefielde ziehen, ist schon seit vielen Jahren so, aber ich habe auch festgestellt, das viele davon nicht alle Brücken einreißen und wenn es ihnen gesundheit nicht mehr so gut geht, kommen sie auch wieder nach Deutschland zurück.
Manche von ihnen haben nur eine kleine Rente, mit der es sich z.B. in Portugal, wo die Lebenshaltungskosten viel niedriger sind als in Deutschland, besser leben lässt.
Manchen tun "nur" die müden Knochen im kalten Deutschland weh und sie freuen sich an den milderen Wintertemperaturen im Süden.
Ich träume schon mein ganzes Leben davon mal am Meer zuwohnen. Leider habe ich es bisher nicht geschafft, diesen Wunsch real zu machen. Erst im Beruf Fuss fassen, dann Familie gründen und damit verbunden, mit Haus und Hof sesshaft werden. Dann werden die Eltern älter und bedürfen der Unterstützung und so blieben mir nur die Urlaube am Meer.
Wenn ich aber in wenigen Jahren in Rente gehe, möchte ich zumindest noch ein paar Jahre am Meer leben und das am liebsten auf Sardinien!
Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit. (Thomas Mann)
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Re: Auswandern nach Sardinien?
Das die Kanaren ebenfalls ein beliebtes Auswandererziel sind,auch bei Sarden,ist ja schon hinlänglich bekannt.
Verwandte von uns sind schon vor 26 Jahren nach Gran Canaria gezogen, haben noch keinen Tag bereut!
Lebenshaltungskosten niedriger wie bei uns bzw. auf Sardinien,Strom kostet die Hälfte, Müllgebühren werden nur in wenigen Orten eingehoben,auch ein"Paradies"für Raucher (Packung für 0,50 bis 3.-)!
Klimatisch auch super,warme Winterzeit und im Hochsommer etwas gemäßigter!
Alles reine"Geschmackssache"!
LG,Helmut
Verwandte von uns sind schon vor 26 Jahren nach Gran Canaria gezogen, haben noch keinen Tag bereut!
Lebenshaltungskosten niedriger wie bei uns bzw. auf Sardinien,Strom kostet die Hälfte, Müllgebühren werden nur in wenigen Orten eingehoben,auch ein"Paradies"für Raucher (Packung für 0,50 bis 3.-)!
Klimatisch auch super,warme Winterzeit und im Hochsommer etwas gemäßigter!
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- CiaoSardegna
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Re: Auswandern nach Sardinien?
Ich finde, das ist ein sehr interessanter Aspekt, liebe @stella ! Mittlerweile denke ich auch, dass es halt verschiedene Lebensabschnitte gibt mit den entsprechend für den einzelnen passenden Lebensumständen und wenn ich es mir eines Tages leisten kann, wenn ich in Rente bin, im Süden zu wohnen, wenn auch vielleicht nur über die Wintermonate, so part-time, dann werde ich das auch in die Tat umsetzen. Bis dahin muss ich leider auch noch ein bisschen arbeiten & Geld verdienen und muss mich "halt" mit ein paar schönen Urlaubsauszeiten belohnen.
Tja, die Gesundheit, ein ganz wichtiger Punkt. Wenn es einem gut geht, kann man natürlich überall leben. Wenn man aber bereits ein "Wehwehchen" hat und auf medinzinische Versorgung auf hohem Niveau angewiesen ist, ändert sich die eigene Denkweise schlagartig. Seit ich von Sardinien einmal direkt nach Deutschland in eine Uniklinik geflogen bin, checke ich vor JEDEM Urlaub/Kurztrip, wo das nächste, gut eingerichtete Krankenhaus mit den von mir benötigten Spezialambulanzen - mit zumindest europäischem Standard - ist. Gibt es da nichts, dann fahr' ich dort nicht hin. Denn sterben möchte ich im Urlaub ja (noch) nicht.
So geht's mir auch, liebe Stella, und ich wünsche dir, dass dein Traum noch in Erfüllung geht. Vielleicht treffen wir uns ja dann eines Tages auf Sardinien beim Einkaufen ...
LG - Barbara

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Auswandern nach Sardinien?
Einmal Sardinien und immer wieder zurück: Mama Christine über die Sonnen- und Schattenseiten des mediterranen Insellebens
Ein recht interessanter Einblick in die Erfahrungen einer Auswanderin - für alle, die sich mit dem Gedanken tragen!
https://www.mini-and-me.com/leben-auf-s ... sellebens/
Und noch ein Anreiz zum Nachdenken:
Erfahrung einer Auswanderung nach Sardinien
Erzählt von Carlotta Renzo
https://auswandern-info.com/italien/erf ... -sardinien
Und hier noch ein Beitrag von "Pecora Nera":
"Auswandern nach Sardinien, Leben am Mittelmeer … Das kommt wohl dem Traum vieler nahe, wenn sie befragt werden, wie es in ihrem Leben anders werden soll. So ungefähr formulierte es letztens mein Kollege. Hm. Da ist was dran. Trotzdem. Wenn ich so nachdenke, hat das alles wenig mit Träumen zu tun (in den schwarzschafigen Neujahrsgrüssen steht, warum), sondern viel mit Wachsein und damit, Realitäten – speziell die einer anderen Landeskultur – anzuerkennen"
https://pecora-nera.eu/auswandern-nach- ... realitaet/
Ein recht interessanter Einblick in die Erfahrungen einer Auswanderin - für alle, die sich mit dem Gedanken tragen!
https://www.mini-and-me.com/leben-auf-s ... sellebens/
Und noch ein Anreiz zum Nachdenken:
Erfahrung einer Auswanderung nach Sardinien
Erzählt von Carlotta Renzo
https://auswandern-info.com/italien/erf ... -sardinien
Und hier noch ein Beitrag von "Pecora Nera":
"Auswandern nach Sardinien, Leben am Mittelmeer … Das kommt wohl dem Traum vieler nahe, wenn sie befragt werden, wie es in ihrem Leben anders werden soll. So ungefähr formulierte es letztens mein Kollege. Hm. Da ist was dran. Trotzdem. Wenn ich so nachdenke, hat das alles wenig mit Träumen zu tun (in den schwarzschafigen Neujahrsgrüssen steht, warum), sondern viel mit Wachsein und damit, Realitäten – speziell die einer anderen Landeskultur – anzuerkennen"
https://pecora-nera.eu/auswandern-nach- ... realitaet/
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