Plaste bringt uns den Tod

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Casa Sardegna
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von Casa Sardegna »

Vielleicht sollte man auch einmal betrachten, wo die wesentlichen Herkunftsquellen und -länder für Plastikmüll sind? Diese liegen nach bisheriger Kenntnis insbesondere in Afrika und Südostasien.

Allesamt Länder, in denen Ruecknahmesysteme und die sortengerechte Sammlung von Abfällen ein Fremdwort sind, insbesondere weil die Finanzierung über Abfallgebühren und Pfand nicht existieren.

Aus Europa und Nordamerika stammen gerade einmal 5% des Plastikmuellaufkommens, eben auch aus vorgenannten Gründen.


Von daher scheint es mir einen Kampf gegen Windmühlenflügel zu sein, wenn wir glauben, an der Gemüsetheke durch Verzicht auf die Plastiktüte das Problem zu minimieren.

Das soll keinen Schoenreden nach dem Motto sein, "dann brauche ich auch gar nichts machen", aber ich glaube, dass hier ein ganz anderer globaler Ansatz verfolgt werden muss, um diesem Problem Herr zu werden.

Bei Emissionen redet man über weltweite CO2 Zertifikate, die die Produzenten erwerben müssen. In ähnliche Richtung kann man sicherlich auch bei Plastik-Produkten und -verpackungen nachdenken.
Tanti Saluti

Maria Pia und Michael
lanadi
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von lanadi »

Leider wirst du da recht haben, Karin....
Doch alles so hinnehmen und warten bis wir dran ersticken ? Können wir das ? Wir haben (ich glaub wir sind so ziemlich eine Altersgruppe, der eine mehr oder weniger unter oder über 60) 2/3 unseres Lebens wahrscheinlich hinter uns...

Aber unsere Kinder und Enkel nicht.... wir können ihnen das doch SO NICHT hinterlassen, das ist doch Wahnsinn... :shock:
lanadi
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von lanadi »

futurestyling hat geschrieben: 02.04.2019, 18:13 Nein,nicht wir,unsere "Herren"!
Wir bekommen das alles so vorgesetzt,ob wir wollen oder nicht!
Ich weiß leider allzu gut von was ich spreche, das könnt ihr mir glauben ( oder auch nicht!)
LG,Helmut
Aber Helmut, wir wählen doch "unsere Herren" (die Deppen die wir haben wurden leider auch gewählt ).
Die Kinder machen es uns vor wie es geht, sie gehen demonstrieren um die Umwelt zu verbessern, trotz Androhung des Landesschulrates usw.
..und wir "Erwachsenen" sind nicht fähig uns gegen den Müll zu wehren... :?:
Das kanns doch nicht sein... so einfach gehts nicht....
Du hast schon recht, dass sie uns alles vorsetzen wie sie es haben wollen, doch das kann und darf nicht das Endergebnis sein ...für unsere Kinder vor allem.
lg
Ch.
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von futurestyling »

Wir wählen keine" Herren",maximal unsere Regierungsvertreter! Die sind aber gegenüber solchen Konzernen ebenso so gut wie machtlos!
Wo lebt ihr denn,seht ihr nicht was täglich abläuft?
Ich weiß, etwas provokant, aber ich will euch nur zum Öffen der Ohren und Augen ermutigen.Das süßliche hin und her bringt uns nicht weiter,es wird nur der Sinn des Thema's " zerredet"!
LG,Helmut
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Karin
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von Karin »

Christine, ich gebe dir vollkommen recht: wir müssen was tun.
Nur kann jeder von uns eben nur in seinem kleinen überschaubaren Rahmen etwas tun. Ich z. B. habe seit 28 Jahren eine kleine Firma, in der wir ein naturreines Kräuteröl nach einer 80 Jahre alten Rezeptur herstellen. Komplett ohne synthetische Zusätze o. Ä.. UND verpackt in Glasflaschen mit Papieraufklebern. Der einzige Kunststoff, den wir verwenden, sind die Verschlüsse, dafür gibt es leider keine Alternative. D. h., ich tue in meinem Bereich, was mir möglich ist.

Ansonsten denke ich, dass in der westlichen Welt der Druck sowieso nur von unten kommen kann. Von jedem einzelnen Verbraucher, der sich beim Kauf gegen Plastikverpackungen entscheidet. Allerdings bin ich nicht besonders zuversichtlich, dass sich genug finden, so dass dieser Druck groß genug werden kann, damit sich grundlegend etwas ändert.

Sehr wichtig finde ich auch das, was Michael bzgl. des globalen Müllproblems geschrieben hat.
Casa Sardegna hat geschrieben: 02.04.2019, 19:13 Allesamt Länder, in denen Ruecknahmesysteme und die sortengerechte Sammlung von Abfällen ein Fremdwort sind, insbesondere weil die Finanzierung über Abfallgebühren und Pfand nicht existieren.
M. M. n. kommt eine Mentalitäts- und Entwicklungsproblematik dazu. Bis es Kunststoff gab, wurde gerade in den heißen Ländern der ausschließlich organische Müll irgendeinen Hang hinuntergekippt und vertrocknete und verrottete dort - ohne Belastung für die Umwelt. Wenn's zuviel wurde, brannte man den Haufen ab und die Asche gab noch guten Dünger.
Dasselbe passiert heute immer noch, der Mensch ist ein Gewohnheitstier - nur dass der viele Kunststoff eben nicht verrottet und beim Abbrennen alle Schadstoffe in die Luft steigen.
Ich bin vor einer Woche vom Nil zurückgekommen. Wo Häuser in der Nähe sind, sehen die Ufer teilweise erschreckend vermüllt aus. Ich meine sogar, es ist im Laufe der letzten 20 Jahre deutlich schlimmer geworden. Was fehlt, ist Aufklärung.
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von lanadi »

.. du sagst es Karin...

Doch wer soll was tun, wenn nicht wir ? Ich hoffe, dass endlich mal viele wach werden und sehen was wir angerichtet haben. :?

P.S. Kleine Korkstöpsel sind keine Alternative für dein Öl? (Ich will dich nicht belehren, ist mir grad so eingefallen. Sehen schön aus und passen zu einem Narturprodukt.)
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von Karin »

Hallo Christine,
Kork geht nicht, denn auch als ganz kleiner Hersteller ist man in der Produkthaftung. Da greifen alle rechtlichen Konsequenzen, die auch für große Konzerne gelten. Ich schreibe dir nachher noch eine pn, weil das hier zu weit vom Thema abschweift.
LG, Karin
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Hans1
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von Hans1 »

Ich bin kein Umweltapostel, aber mich regt der ganze Dreck den WIR schaffen elendig auf.

Ich habe mir die Beiträge so durchgelesen und kann mit der einen oder anderen Meinung konform gehen.
Nur, ist es nicht so, dass wir alle was dafür tun müssen und es nicht ausschließlich auf die von der Industrie gekaufte Politik schieben.
Nein, ich bin nicht anders als der Großteil der Verursacher, habe aber seit Jahren meine persönlichen Einstellungen verändert.

Dieser ganze Plastikdreck macht ja nicht nur mit der Natur, der Umwelt und den Lebewesen nachteiliges, sondern auch mit uns.

Wir kaufen seit ca. 10 Jahren keine Lebensmittel mehr die in Plastik verpackt oder abgefüllt sind, ausschließlich Obst, Gemüse vom Markt, Fleisch beim Metzger und Wasser in Glasflaschen. Bei unseren Einkäufen, weise ich auch die Verkäufer darauf hin, dass es ausreichend ist, wenn Fleisch und Fisch im Papier eingeschlagen ist, da ich meine Mehrwegtasche dabei habe. Ebenso verwehre ich Plastiktüten am Markt oder Supermarkt.
In letzterem kaufen wir, soweit vermeidbar, nur in Papier, Alu oder unverpackte Waren, was nicht immer gelingt aber das Plastik erheblich reduziert.

Kunststoff hat Ausdunstungen und mechanischen Abrieb der sich an den Lebensmitteln anhaftet und so in unseren Körper gelangt.

Vor gut 30 Jahren habe ich zur Einführung des Dualen Systems ( Grüner Punkt) in der Abfallwirtschaft gearbeitet, da ging das Ganze eigentlich los. Keiner sparte mit Verpackungen und Folien in irgend einer Form, wir hatten das ja im Griff ( machte uns die Industrie und Politik glaubhaft).
Im Landkreis Pfaffenhofen hat damals ABB eine Kunststoffpyrolyse gebaut, um aus Folie eine Art "Rohöl" zu gewinnen. Es blieb beim Versuch und die zig Tonnen gesammelter Plastikabfall wurden nach Tschechien transportiert. Von dort aus ging der meiste Dreck nach Süditalien und jetzt sind wir in Afrika und wer weiß wo sonst noch auf der Welt mit unserem Müll Made in Germany.

Wir leben leider nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn. Nur die Eingangsgeschichte mit dem verendeten Waal verdeutlicht doch zusehends, aus den Augen ist nicht gleich aus der Welt, es kommt zurück !!

Ich jedenfalls sehe mich veranlasst, für meine Nachkommen das zu tun was in meinen Möglichkeiten liegt, wenn es auch nur im kleinen ist. Ich scheu mich auch nicht jede Umweltsau darauf anzusprechen, was ich von seinem Verhalten denke, wenn mal wieder "achtlos" einer was fallen lässt.

Unsere Generation hätte vielleicht schon damit anfangen sollen was uns die Kids heute vormachen.
Sadali :o
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Karin
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von Karin »

Hans1 hat geschrieben: 03.04.2019, 10:40 Kunststoff hat Ausdunstungen und mechanischen Abrieb der sich an den Lebensmitteln anhaftet und so in unseren Körper gelangt.
Richtig! Genau das sollte jedem Einzelnen bewusst sein und zu denken geben!
Was wir über die (unbedarften) Jahre an Mikro- und Nanopartikeln eingelagert haben, wird irgendwann als Boomerang zurückschlagen. Wir können das jetzt nur durch eigene Achtsamkeit so gering wie möglich halten.
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Re: Plaste bringt uns den Tod

Beitrag von lanadi »

Da bin ich ganz bei euch !
Was du Hans beschrieben hast, machen wir auch schon seit einigen Jahren und immer noch hab ich das Gefühl, dass es nicht genug ist.

Man fühlt sich so richtig ausgeliefert und ich hab des Gefühl, des "Klumpert" wird ned weniger :(
Manchmal hab ich das Gefühl, dass wir sukzessive vergiftet werden. Mein kleiner Enkelsohn hat massive Probleme mit den Bronchien, er ist 3,5 Jahre und ist Lactose intolerant. Wenn er ein bissl erkältet ist, bekommt er in Kürze eine Lungenentzündung, wenn meine Tochter nicht sofort mit chem. Keulen eingreift. Wenn er irgendwas mit "normaler" Kuhmilch zu sich nimmt, bekommt er Durchfall und Bauchweh.

Das ist doch ein Wahnsinn, auch der Arzt sagt es ist von der Luftbelastung... wie soll das weitergehen ?
Man kann garnicht so achtsam sein, so schnell alles um sich greift....

lg
Ch.
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